Hund kaufen oder adoptieren? – Tipps für den Haustierkauf

In Österreich warten tausende Hunde, Katzen und Kleintiere in Tierheimen auf ein liebevolles Zuhause – viele von ihnen, weil sie unüberlegt angeschafft oder später im Stich gelassen wurden. Wer adoptiert, rettet ein Leben, schafft Platz für ein weiteres Tier in Not und leistet einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz. Worauf Sie beim Haustierkauf bei Züchter:innen achten sollten und warum Adoptieren die bessere Wahl ist – HIER!

Augen auf beim Haustierkauf

Obwohl in Österreich klar geregelt ist, dass nur registrierte Züchter:innen, Händler:innen oder Tierschutzorganisationen Tiere online anbieten dürfen, boomt der illegale Tierhandel weiterhin. Auf großen Plattformen und in sozialen Medien wird die Identität der Anbieter:innen kaum überprüft. So können sich auch unseriöse oder kriminelle Händler:innen als liebevolle Anbieter:innen ausgeben.

Die Folgen sind gravierend: Viele Tiere stammen aus sogenannten Vermehrerbetrieben im Ausland – oft aus Osteuropa. Dort werden Hündinnen als reine Gebärmaschinen missbraucht, ihre Welpen viel zu früh von den Müttern getrennt, ungeimpft, ungechipt oder krank weiterverkauft. Über Online-Inserate gelangen diese Tiere dann zu ahnungslosen Käufer:innen in Österreich, die sich seit neuestem auch selbst beim Kauf solcher Tiere strafbar machen.

Zunehmend werden die Welpen dabei per Vorkasse verkauft und anschließend per Auto „nach Hause geliefert“ oder an einem neutralen Ort – etwa auf einem Parkplatz – übergeben. Viele Käufer:innen sehen das Tier also erst bei der Übergabe, was seriöse Anbieter:innen niemals anbieten würden.

Durch den illegalen Tierhandel steigt auch hierzulande die Zahl schwerer Infektionskrankheiten wie Parvovirose oder Staupe, die durch korrekte Impfungen vermeidbar wären. Neben dem Tierleid trifft dieser Handel auch die Menschen: Viele Käufer:innen werden durch niedliche Fotos, vermeintliche Schnäppchenpreise oder angebliche Notfälle getäuscht. Sie müssen hohe Tierarztkosten tragen und erleben schmerzliche Verluste, während die Verkäufer:innen meist anonym bleiben und straflos ihr grausames Business fortsetzen.

Wenn es doch ein Tier aus der Zucht sein soll

Wer sich bewusst für ein Tier aus Zucht entscheidet, sollte ausschließlich seriöse Züchter:innen wählen. Entscheidend sind Transparenz und Tierwohl.

Seriöse Züchter:innen

  • lassen Elterntiere und Welpen regelmäßig tierärztlich untersuchen und dokumentieren dies,
  • zeigen die Elterntiere bereitwillig und legen alle Unterlagen offen,
  • achten darauf, dass Welpen frühestens ab acht Wochen abgegeben werden,
  • kennen jedes Tier mit Namen und Charakter und stellen viele Fragen, um sicherzugehen, dass das Tier in gute Hände kommt.

Wichtig: Achten Sie beim Besuch besonders auf den Zustand der Mutterhündin, denn ihre Zitzen sollten zeigen, dass sie tatsächlich säugt oder bis vor Kurzem gesäugt hat.

Warnsignale für unseriöse Anbieter:innen

  • Übergabe der Welpen auf Parkplätzen oder Raststätten,
  • fehlende oder gefälschte Impfpässe,
  • gleichzeitige Angebote verschiedenster Rassen und/oder ungewöhnlich viele Welpen,
  • keine sichtbaren Elterntiere oder Tiere ohne erkennbare Bindung zu den Welpen,
  • „Schnäppchenpreise“ und vage Auskünfte zur Herkunft.

Wenn Ihnen bei einem Besuch Missstände auffallen – etwa kranke Tiere, unhygienische Bedingungen oder ausweichende Antworten – melden Sie den Fall bitte umgehend an uns, die Tierschutz-Ombudsstelle Ihres Bundeslandes oder die Veterinärbehörde.

Adoptieren rettet Leben

Wer ein Tier aufnimmt, trägt Verantwortung – für viele Jahre. Adoptieren statt kaufen bedeutet, einem Tier eine zweite Chance zu geben – und gleichzeitig den grausamen Kreislauf des illegalen Tierhandels zu durchbrechen.

Der Traumhund aus dem Tierheim

Das Vorurteil, Tiere aus dem Tierheim seien „Problemfälle“, hält sich hartnäckig, doch es stimmt nicht. Die meisten Tiere im Tierheim sind Opfer menschlicher Fehlentscheidungen oder veränderter Lebensumstände. Nicht selten beherbergen wir auch Rassetiere, die entweder aus medizinischen (z.B. Qualzuchtrassen wie Französische Bulldoggen) oder anderen Gründen abgegeben worden sind.

Unsere Schützlinge sind:

  • geimpft, gechippt und kastriert (bzw. mit Kastrationsgutschein für Welpen),
  • medizinisch untersucht und charakterlich eingeschätzt,
  • betreut von erfahrenen Tierpfleger:innen, die bei der Eingewöhnung beraten.

Unser geregelter Vermittlungsprozess ist darauf ausgelegt, Tier und Mensch gezielt zusammenzubringen. Interessent:innen lernen von uns für die jeweiligen Lebensumstände geeignete Tiere kennen, werden beraten und begleitet.

Zu unseren Tieren: 

Über 2.000 Tiere werden täglich bei uns im Tierschutzhaus versorgt und warten auf ein liebevolles Zuhause. Gerne helfen wir Ihnen, den perfekten Begleiter zu finden!

Mehr erfahren

Das könnte Sie auch interessieren

Top 7 Hitze-Tipps für Pferde

Wir von Tierschutz Austria informieren euch, wie ihr eurem Vierbeiner die aktuellen Temperaturen etwas erleichtern könnt.

Weltkatzentag: Tipps für Ihre Katze

Katzen zählen zu den beliebtesten Haustieren der Österreicher:innen. Bevor man sich jedoch eine Samtpfoten in die Wohnung oder ins Haus holt, sollten einige Dinge beachtet werden, um den Stubentigern eine angenehme Eingewöhnungsphase zu ermöglichen und das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier harmonisch zu gestalten. Wir nutzen den diesjährigen Weltkatzentag am 08. August, um einige Tipps zu geben, welche Dinge zu beachten sind, wenn man sich einen Stubentiger nach Hause holt.

Ein sicheres Zuhause für Katzen

Katzen zählen zu den beliebtesten Haustieren der Österreicher:innen. Bevor man sich jedoch eine Samtpfoten in die Wohnung oder ins Haus holt, sollte man dafür sorgen, dass die Wohnung auch sicher für die Katze ist, um Verletzungen oder gar Schlimmeres zu vermeiden. Mit unseren Sicherheitstipps kann nichts schiefgehen.

Zum Newsletter anmelden Newsletter schließen