Ein Chinchilla zieht ein

Das braucht dein Chinchilla um sich wohl zu fühlen.

Chinchillas sind in den südlichen und westlichen Gebirgsregionen Südamerikas beheimatet. Sie leben dort in über 2000m Seehöhe und sind perfekt an das Leben in dieser kalten und kargen Landschaft angepasst. Chinchillas sind Wildtiere und keine Haustiere.

Ankunft vorbereiten

Chinchillas brauchen viel Platz. Chinchillas sind zumindest paarweise oder in Familiengruppen zu halten. Sämtliche im
Handel angebotenen Käfige empfinden wir als zu klein, daher sind Bastlerfähigkeiten gefragt. Die Käfiggröße muss mind. 120 x 80 x 100 cm (L x B x H), also
0,96 m² x 1 m Höhe betragen. Für jedes weitere Tier sind 20% der Bodenfläche hinzuzuaddieren (also 1,152 m² x 1 m Höhe für 3 Tiere; 1,344 m² x 1 m Höhe für 4 Tiere; 1,536 m² x 1 m Höhe für 5 Tiere usw.).

Wenn man ein Gehege auf mehreren Etagen anbieten möchte, muss man darauf achten, dass die Tiere auf jeder Etage die Möglichkeit haben, sich aufzurichten und auf zwei Beinen zu stehen. Chinchillas wollen herumhoppeln, springen und klettern sowie sich verstecken, daher sollte man auf folgende Einrichtungsgegenstände im Gehege besonderen Wert legen:

  • Schlafhäuser und Versteckmöglichkeiten
  • Sitzbretter in unterschiedlicher Höhe
  • Sandbad mit Chinchilla-Spezialsand
  • Holz, Äste zum Nagen
  • Dicke Äste zum Klettern
  • Ein Laufteller (Laufräder sind zu klein, der Rücken des Chinchillas würde darunter leiden)
  • Einstreu: optimal sind Holzspäne
  • Kein Käfiginventar aus Kunststoff

Darüber ist folgendes für den Käfigstandort zu beachten:

  • Temperaturen über 22°C verträgt das Chinchilla sehr schlecht
  • Zugluft ist zu vermeiden
  • Direkte Sonneneinstrahlung ist zu vermeiden, trotzdem muss der Standort ausreichend hell sein
  • Tagsüber benötigen diese Nager viel Ruhe
  • Chinchillas sind in der Nacht mitunter sehr laut – das
    Gehege sollte daher nicht im Schlafzimmer sein

Haltung und Ernährung

Chinchillas sind sehr gesellig, ein Chinchilla darf laut dem österreichischen Tierschutzgesetz nicht alleine gehalten werden. Sie brauchen mindestens einen Artgenossen um glücklich zu sein. Die Lebenserwartung beträgt in Gefangenschaft bis zu 22 Jahre. Stirbt ein Chinchilla, dann muss ein altersentsprechender Artgenosse für das zurückgebliebene Tier gesucht werden.

Der abendliche Zimmerauslauf ist Nager-sicher und unter Aufsicht zu gestalten: Chinchillas „testen“ alles mit ihren Zähnen, mitunter auch Teppich, Tapeten, Fenster-/Türrahmen, Möbel und Kleinkram (z.B. Bücher in den Regalen,…), aber auch Stromkabeln – daher ist es wichtig freiliegende Kabel in Kabelkanälen zu verlegen und Giftpflanzen aus dem Zimmer zu entfernen und offene Wasserstellen (der Körper eines nassen Chinchillas kann
ungehindert auskühlen) zu verbarrikadieren (bei Auslauf im Badezimmer, WC-Deckel schließen)!

Der Verdauungsapparat des Chinchillas ist auf die Verwertung karger Hochlandgräser eingerichtet. Als Futter eignet sich für Chinchillas Heu, in kleinen Mengen auch Waldkräuter (Spitzwegerich, Breitwegerich, Löwenzahn, frische Blätter, Äste und Rosenblätter). Als gelegentliche Leckerbissen können kleine Apfel- oder Karottenstückchen, einzelne Rosinen oder getrocknete Hagebutten in kleinen Mengen angeboten werden. Eine Nager-Wasserflasche bietet täglich frisches Trinkwasser, das Chinchillas jedoch nur in geringen Mengen zu sich nehmen.

Chinchillas müssen an den Kontakt mit Menschen erst in kleinen Schritten gewöhnt werden – trotzdem gibt es immer wieder Individuen, die nie richtig zutraulich werden. Im Normalfall lieben sie es auch nach Gewöhnung nicht, gestreichelt zu werden. Chinchillas sind keine „Kuscheltiere“ und eignen sich weniger für Kinder, die gerne ein Tier zum Angreifen hätten.

Darüber hinaus ist das Chinchilla sehr stressanfällig. Ein Umgebungswechsel (Umzug), neue Geräusche (singfreudige Ziervögel, Lärm in der Nachbarschaft durch Umbauarbeiten, etc.) können das Chinchilla so stark stressen, dass es erkrankt. Auch bestimmte Situationen, wie das Einfangen eines noch nicht eingewöhnten Chinchillas sollten vermieden werden (Freilauf erst nach Gewöhnung an seinen Menschen!), weil eine ebensolche Stresssituation für das Tier mitunter lebensgefährlich sein kann! Das Chinchilla kann in Gefahrensituationen Urin spritzen und sein Fell abwerfen, um dem Fressfeind zu entkommen.

Infoblatt – Ein Chinchilla zieht ein

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