Strafanzeige gegen Tierversuchslabor

Labortiere sollen vorsätzlich nicht versorgt worden sein.

Wie wir aus einer vertraulichen Quelle erfuhren, dürfte sich am Biomedizinischen Forschungsinstitut der MedUni Wien im AKH ein Fall von Tierquälerei abgespielt haben.

Konkret geht es um einen Vorwurf, der sich Ende November 2020 zugetragen haben soll: Demnach soll es über einen längeren Zeitraum unterlassen worden sein, Mäuse, die für verschiedene Tierversuche gezüchtet und eingesetzt werden, zu füttern und mit Wasser zu versorgen. Insgesamt sollen dadurch mindestens 100 Mäuse (!!) verhungert und verdurstet sein. Der Vorwurf steht im Raum, dass es vorsätzlich unterlassen wurde, diese Tiere adäquat zu versorgen. Zahlreiche Zeugenaussagen und Fotomaterial von Angestellten sollen dies belegen.

Sollte sich der Sachverhalt bestätigen, wäre dies nicht nur unethisch grausam, sondern erfüllt den Tatbestand der Tierquälerei. Denn den Tieren wurden „unnötige Qualen“ zugefügt. Im Strafgesetzbuch heißt es in Paragraf 222 dazu: Wer ein Tier roh misshandelt oder ihm unnötige Qualen zufügt, ist mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren zu bestrafen.

Wir haben daher bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Strafanzeige wegen Tierquälerei und dem Verstoß gegen das Tierschutzgesetz erstattet. Wir fordern eine umfassende Aufklärung und haben die Einleitung eines Straf- und Ermittlungsverfahrens beantragt.

Seit Jahren sprechen wir uns vehement gegen Tierversuche jeglicher Art aus, diese sind leider in Österreich unter gewissen Umständen immer noch erlaubt. Wenn allerdings nicht einmal das Mindestmaß an Pflege und Versorgung dieser Tiere gewährleistet werden kann und die gesetzlichen Bestimmungen nicht eingehalten werden, stellt sich schon die Frage, wie dies nicht nur rechtlich, sondern auch ethisch vertretbar sein kann.

Das könnte Sie auch interessieren

Ostereier-Check von Tierschutz Austria

Bunte Eier, traurige Wahrheit: Ostereier im Tierschutz-Check

Millionen bunte Ostereier füllen jedes Jahr zur Osterzeit die Regale der Supermärkte. Wir haben in 23 Supermärkten in Wien einen großen Ostereier-Check gemacht, der zeigt: Wer Tiere schützen will, muss genau hinsehen. Unsere Ergebnisse und mehr – HIER!

Fuchs Rosi

Fur Free Europe – das pelzfreie Europa ist in Sicht

Tierschutzorganisationen kämpfen seit Jahren gegen die Missstände in der Pelzzucht. Nun könnte die Europäische Bürgerinitiative Fur Free Europe der Pelzbranche endlich den Garaus machen. Was sich in der EU tut, warum wir dem Ziel so nahe sind wie noch nie und wieso wir ein pelzfreies Europa brauchen – HIER!

INTERVIEW: Erich Breiteneder – Leidenschaft für Bienen und Natur

Erich Breiteneder ist leidenschaftlicher Imker und wurde 2023 beim Tierschutzpreis Niederösterreich ausgezeichnet. Bei einem Besuch in seinem Garten hat er seine Erfahrungen, Leidenschaft und Herausforderungen als Imker mit uns geteilt. Warum auch Reporter:innen seinen Bienen besuchen und mehr – HIER!

Zum Newsletter anmelden Newsletter schließen