Stellungnahme Wolf – Liste Fritz. Tirol

Emotion raus, Sachverstand rein! Entweder ist es die Urangst vor dem Wolf oder billiger Populismus, aber was derzeit an unausgegorenen Vorschlägen zum Thema ‘Wolf in Tirol’ herumgeistert, ist beachtlich. Wir als Liste Fritz verstehen die Verzweiflung vieler Bauern, deren Schafe und Ziegen von Wölfen gerissen werden und teils grauenvoll verenden. Wir verstehen die Sorge mancher Gemeinden und Touristiker vor dem Sesshaftwerden des Wolfes und wir verstehen Bemühungen der NGOs wie des WWF, Artenschutz zu leben und auf bestehendes EU-Recht zu pochen.

Bereits im Jahr 2020 haben wir ein Konzept für den Umgang mit dem Wolf und anderen großen Beutegreifern in Tirol im Tiroler Landtag beantragt. Wir wollten alle Experten, Interessengruppen, NGOs und interessierte Gemeinden an einen Tisch holen und ein umfassendes Konzept für den Umgang mit dem Wolf ausarbeiten lassen. Es gehört rechtlich abgeklärt, ob wolfsfreie Zonen wie in Finnland ein Modell für Österreich und Tirol sein können. Herdenschutzmaßnahmen, wo sie möglich und sinnvoll sind, sind weiterzuentwickeln und zu fördern, genauso wie das Hirtenwesen und die Ausbildung von Herdenhunden.

Jedenfalls ein möglicher Lösungsansatz sind Weidezonen für Tirol: Wolf- und Bärmanagement in Tirol rechtlich absichern und praktikabel ausgestalten! Das beinhaltet die Ausweisung von drei Zonen in Tirol: eine Schutzzone, in der keinerlei Entnahme stattfindet, eine Bewertungs-Zone, in der die Entnahme von einzelnen großen Beutegreifern nach vorheriger Bewertung möglich ist und eine Jagd-Zone, in der Wolf und Bär im Rahmen des Jagdgesetzes bejagt werden. Wir brauchen eine praktikable und eine rechtlich einwandfreie Lösung, keine Politspiele des ÖVP-Bauernbundes! Es nützt nichts, den Tiroler Bauern via Bauernzeitung ‚Der Wolf muss weg!‘ auszurichten und dann keine dementsprechenden, rechtlich sauberen und praktisch auch durchführbaren Lösungen zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Julian Zanon (Pressesprecher Bürgerforum Tirol – Liste Fritz)

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