Petition: Stoppt Tierquälerei im Netz!
Tierquälerei für Klicks stoppen – Jetzt!
Erst kürzlich erregte wieder ein YouTube-Video Aufmerksamkeit, wo lebendige Welpen einem Krokodil zum Fraß vorgeworfen wurden. Dass es sich dabei um Tierquälerei handelt, steht außer Frage. Dennoch blieb das Video über fünf Monate online, erhielt über 250.000 Views und über 1.200 Likes [1] und brachte YouTube viel Geld.
Jetzt liegt es an der Politik, zu handeln. Wir fordern, dass Großkonzerne wie Google, YouTube, Facebook und Co. endlich auch für Tierwohl in die Pflicht genommen werden!
Helfen sie uns mit ihrer Unterschrift!
Trotz internen Vorschriften werden Tierquälerische Videos nicht gelöscht
YouTube und Co. verbieten standardmäßig in den Community Richtlinien tierquälerische Inhalte und geben an, gemeldete Videos routinemäßig zu löschen [2]. Außerdem hätten User:innen die Möglichkeit, Videos und Beiträge zu melden, wodurch diese nachträglich gelöscht werden Würden.
Doch Recherchen internationaler NGOs haben ergeben, dass wenige Klicks und einfache Suchbegriffe genügen, um hunderte problematische Videos auf den Plattformen zu finden. Die NGO Lady Freethinker deckte zudem auf, dass tierquälerischer Content auf YouTube auch trotz Meldungen der Nutzer:innen über Monate online und abrufbar bleiben [3].
Großkonzerne verdienen mit Tierquälerei viel Geld
Sind YouTube und Co. also nicht in der Lage, tierquälerische Videos zu löschen? Natürlich schon. Da YouTube und Co. viel Geld mit jeglichem Tiercontent machen, fehlt der aufrichtige Wunsch nach einer Veränderung. YouTube verdient als große Online-Plattform nach einem Pay-per-View System, für das sie Werbeanzeigen in vielgesehene Beiträge schalten. Da gerade Videos mit Tieren unglaublich viel Reichweite bekommen und YouTube gut 45 % der Einnahmen jedes Videos einkassiert, werden damit Unsummen an Umsatz generiert. Lady Freethinker schätzt, dass bei den 2.000 von ihnen analysierten Tiervideos, YoutuberInnen circa 15 Millionen Doller, YouTube selbst etwa 12 Millionen Doller Profit verzeichnen konnten [3].
Besonders beliebt sind auch Videos von vermeintlichen Tierrettungen. Den User:innen fällt dabei selten auf, dass die Tiere absichtlich in missliche Lagen gebracht werden, um sie dann spektakulär und vor laufender Kamera zu retten. Dass diese Videos meist gestellt sind, ist mittlerweile mehrfach gut dokumentiert. YouTube hat Videos zu Tierrettungen deshalb seit März 2021 explizit verboten. Verändert hat das nichts. Tierrettungen boomen weiter und bringen sowohl dem jeweiligen Kanal als auch YouTube selbst gutes Geld.
Bestehende Algorithmen können auch gegen Tierquälerei eingesetzt werden!
2019 stimmte die EU für eine Urheberrechtsreform, die die Rechte von KünstlerInnen besser schützen soll und die große Online-Plattformen dazu verpflichtete, selbst Urheberrechtsverletzungen zu verhindern. Am 1. Jänner 2022 ist auch in Österreich ein daran angepasstes Urhebergesetz in Kraft getreten [4]. Plattformen mit großer Reichweite wie Google, Instagram und YouTube müssen daher verpflichtend den von ihren UserInnen hochgeladenen Content durch Uploadfilter auf Urheberrechtsverletzungen hin kontrollieren. Bei nicht-Einhaltung drohen Strafen.
Doch der Protest der Konzerne war enorm. YouTube und Co. klagten über Zensur und prophezeiten ein Ende des freien Internets. Zweierlei Maß, denn die Algorithmen, die dafür zum Einsatz kommen, scheinen nur dann problematisch zu sein, wenn es um geldbringende Urheberrechte geht. Uploadfilter sind in keiner Weise eine futuristische Neuheit. Größere Plattformen wie YouTube haben schon vor der Gesetzesdebatte seit Jahren auf eigene Filter-Algorithmen gesetzt, um automatisch Inhalte zu blockieren, die gegen andere konzerneigenen Richtlinien verstoßen [2].
Die Politik muss handeln!
Durch das lukrative Geschäft mit Tiervideos werden also Meldungen der User:innen nicht ernst genommen und Algorithmen nicht entsprechend eingesetzt. Österreichs Politik muss daher handeln, und endlich dafür sorgen, dass betreffende Unternehmen endlich tatsächlich für Tierwohl in die Pflicht genommen werden.
Wir fordern: Bereits geltende Gesetze und Richtlinien müssen stärker auf ihre Einhaltung hin kontrolliert und bei Verletzung muss auch schärfer sanktioniert werden! Falls sich Gesetzeslücken ergeben, müssen diese natürlich rasch legistisch geschlossen werden.
[1] Newsweek. White R. Horrific Video of Live Dogs Being Fed to Crocodiles Stayed Live on YouTube for 5 Months. 2022 02. 14. https://www.newsweek.com/horrific-video-live-dogs-being-fed-crocodiles-stayed-live-youtube-5-months-1678919 (aufgerufen: 03.2022)
[2] FAZ. Hanfeld M. Zweierlei Maß. 09.09.2020. https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/wie-youtube-in-grossem-massstab-uploadfilter-einsetzt-16943697.html (aufgerufen: 03.2022)
[3] Lady Freethinker. Youtube: Profiting from Animal Abuse. 2020. https://ladyfreethinker.org/youtube-investigation-animal-abuse/ (aufgerufen: 03.2022)
[4] Parlament. Nationalrat beschließt Urheberrechts-Novelle 2021 für digitales Umfeld. https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2021/PK1480/#XXVII_NRSITZ_00137