Petition

Kein Ersticken in  Tierhaltungsbetrieben!

Technische Defekte in Landwirtschaftsbetrieben haben allein diesen Jänner etwa 18.000 Hühner [1] und 600 Schweine [2] das Leben gekostet. Von Einzelfällen kann dabei schon lange nicht mehr die Rede sein. Regelmäßig ersticken Tiere qualvoll oder verbrennen bei lebendigem Leibe aufgrund unzureichender Sicherheitsvorschriften.

Aus Tausenden sollen nicht Hunderttausende werden, deshalb fordern wir gemeinsam verpflichtende Sicherheitsvorrichtungen in landwirtschaftlichen Tierhaltungsbetrieben!

helfen sie uns mit ihrer Unterschrift!

 

Tiere ersticken und verbrennen – keine traurigen Einzelfälle

Jährlich verbrennen oder ersticken Tiere in Österreichs Ställen [3]. Auch das neue Jahr setzt diese traurige Nachrichtenserie fort: Nach einem Stromausfall und dem damit verbundenem Ausfall der Lüftungsanlage sind in einem Hühnerzuchtbetreib in der Gemeinde Frantschach-St.Gertraud mehrere tausend Hühner qualvoll erstickt [1]. Eine ähnliche Tragödie spielte sich im Bezirk Mistelbach ab, wo rund 600 Schweine aufgrund einer defekten Entlüftungsanlage verendet sind [2]. Von Einzelfällen kann lange nicht mehr die Rede sein: Fast ein Viertel aller Brandeinsätze der österreichischen Feuerwehr erfolgen in der Landwirtschaft, in 43 % davon sind Tierställe betroffen [4].

 

Verpflichtende Sicherheitsvorschriften retten Leben

Wie die Landwirtschaftskammer Kärnten schreibt, könnten technische Defekte „immer und überall passieren“ [5]. Wir fordern, dass daher auch verpflichtend dagegen vorgesorgt werden muss. Eine Überarbeitung der Bauordnung in den Ländern, sowie klare Normen, sind unerlässlich, damit solche Tragödien nicht weiterhin passieren können. Während Wohngebäude oder Betriebe Notausgänge bereitstellen müssen, ist das bei Stallungen nicht der Fall. Meist verfügen diese nur über einen einzigen Zugang. Falls es zu einem Brand kommt, hat die Feuerwehr damit meist weder die Möglichkeit das Feuer von mehreren Richtungen aus zu löschen, noch die eingeschlossenen Tiere rechtzeitig zu befreien [4].

 

Bayern macht’s vor

In Bayern gibt es bereits für alle Nutztier-Halter:innen die Verpflichtung, ein Notstromaggregat bereitzustellen, falls bei einem Stromausfall eine ausreichende Versorgung der Tiere mit Futter und Wasser nicht sichergestellt werden kann. Bei Ställen, in denen die Lüftung von einer elektrisch betriebenen Anlage abhängig ist, muss außerdem eine Ersatzvorrichtung vorhanden sein, die bei Stromausfall einen ausreichenden Luftaustausch gewährleistet. Zusätzlich ist eine Alarmanlage zur Meldung eines solchen Ausfalles vorgeschrieben [6].

[1] Kleine Zeitung. Dragy S. 18.000 Hühner auf einem Lavanttaler Mastbetrieb erstickt. 18.01.2023. https://www.kleinezeitung.at/kaernten/lavanttal/6239749/FrantschachSt-Gertraud_18000-Huehner-auf-einem-Lavanttaler (aufgerufen: 01.2023)

[2] ORF.at. Lüftung defekt: 600 Schweine verendet. https://noe.orf.at/stories/3191118/ (aufgerufen: 01.2023)

[3] Peta. Stallbrände in Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz. 12.05.2020. https://www.peta.de/themen/stallbraende-chronik/ (aufgerufen: 01.2023)

[4] Georgiev S. Brandgefahren in der Landwirtschaft – Eine Analyse der häufigsten Brandgefahren für landwirtschaftliche Betriebe in Österreich. 12.2021.

[5] Kleine Zeitung. Canori-Lorenz C. 18.000 Hühner erstickt: „Jeder Mäster hat eigentlich den Stall am Handy“. 20.01.2023. https://www.kleinezeitung.at/kaernten/6240594/Tierdrama-in-Kaernten_18000-Huehner-erstickt_Jeder-Maester-hat (aufgerufen: 01.2023)

[6] Bundesministerium der Justiz (DE). Verordnung zum Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere und anderer zur Erzeugung tierischer Produkte gehaltener Tiere bei ihrer Haltung (Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung – TierSchNutztV). Zuletzt geändert: 29.01.2021. https://www.gesetze-im-internet.de/tierschnutztv/BJNR275800001.html (aufgerufen: 01.2023)

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