
Label-check EI
Eierproduktion in Österreich auf Kosten der Tiere
Die Eierproduktion in Österreich boomt: Rund 2,2 Milliarden Eier legen Legehennen jedes Jahr. Doch diese enorme Legeleistung hat schwerwiegende Folgen für die Tiere. Unser neuer Label-Check zeigt: Nur 5 von 33 geprüften Marken und Gütesiegeln erfüllen fast alle Kriterien für Tierwohl bei Eiern.
Besonders schlecht schneiden Marken mit Bodenhaltung ab: Sie erfüllen kein einziges oder höchstens zwei von zehn Tierwohl-Standards.
Bodenhaltung: In Österreich dominierend, aber ohne Tierwohl
Mit einem Marktanteil von 56 Prozent ist die Bodenhaltung in Österreich die dominierende Form der Eierproduktion. Doch sie erfüllt die Bedürfnisse der Tiere kaum. Fehlender Platz, fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten und zu große Herdengrößen führen zu erheblichen Einschränkungen im Tierwohl.
Unser Label-Check Eier macht klar: Marken mit Bodenhaltung erreichen in puncto Tierschutz so gut wie nichts.
Bio-Eier: Bessere Wahl, aber noch nicht perfekt
Bio-Eier in Österreich setzen zumindest höhere Maßstäbe: mehr Platz, kleinere Herden, Beschäftigungsmaterial. Doch auch hier gibt es Lücken. Strukturierte Ausläufe – also Freiflächen mit Schattenplätzen – sind im EU-Biosiegel nicht verpflichtend und werden nicht von allen Bio-Marken umgesetzt.
Für Konsument:innen bedeutet das: Bio-Eier sind besser, aber nicht automatisch tierfreundlich in allen Bereichen.
Hochleistungszucht: 320 Eier pro Jahr – krank machende Belastung
Eine Legehenne in Österreich legt heute bis zu 320 Eier jährlich. Zum Vergleich: Das ursprüngliche Haushuhn brachte es auf rund 30 Eier im Jahr.
Die Folgen dieser Hochleistungszucht sind gravierend:
- Knochenbrüche
- Legedarm-Entzündungen
- Eileiterkrankungen
Die Lösung liegt in alten Hühnerrassen wie dem Sulmthaler-Huhn, das deutlich weniger Eier legt. Damit Konsument:innen dennoch leistbare Produkte erhalten, braucht es politische Unterstützung in Form von Subventionen für tierwohlverbesserte Eier.
Käfigeier: Durch Importe wieder am Markt
Obwohl die Käfighaltung in Österreich längst verboten ist, gelangen weiterhin Käfig-Eier in unsere Lebensmittelkette. 2024 importierte Österreich 140,8 Tonnen Eipulver aus der Ukraine und 13,5 Tonnen aus China – Länder, in denen Käfighaltung noch erlaubt ist.
Dieses Eipulver landet in der Gastronomie und in verarbeiteten Produkten im Supermarkt – und das ohne Kennzeichnungspflicht. Konsument:innen können so unwissentlich Eier aus Käfighaltung essen.
Welche Eier sollte man kaufen?
Unser Eier-Label-Check zeigt:
- Bio-Eier sind die bessere Wahl, aber nicht perfekt.
- Das Vegan-Siegel ist die einzige vollständige Garantie, dass kein Tier zu Schaden kommt.
Darüber hinaus fordern wir eine verpflichtende Haltungskennzeichnung im Einzelhandel, in der Gastronomie und in der Gemeinschaftsverpflegung.
Fazit: Transparenz für Konsument:innen
Die Eierproduktion in Österreich steht an einem Wendepunkt. Ohne klare Kennzeichnung bleibt es für Konsument:innen schwer zu erkennen, wie viel Tierwohl wirklich hinter einem Ei steckt.
Downloaden Sie sich jetzt unseren gratis Labelcheck: