Petition

Einheitliche Lebensmittel-
kennzeichnung JETZT!

Damit es endlich mehr Transparenz im täglichen Einkauf und Konsum gibt, fordern wir eine einheitliche Kennzeichnung von tierischen Produkten. Dabei muss es nicht nur auf die Herkunft, sondern vor allem auf die Haltungsform der Tiere ankommen. In Zukunft sollen Verbraucher:innen somit bei jedem Einkauf und jeder Bestellung in der Gastronomie einen entscheidenden Beitrag für mehr Tierwohl, Natur- und Klimaschutz sowie für angemessene Löhne in der Landwirtschaft leisten können.

Mit der Unterzeichnung dieser Petition unterstützen Sie die Forderung nach einer einfachen und einheitlichen Lebensmittelkennzeichnung!

Helfen sie uns mit ihrer Unterschrift!

Zu viele Siegel, zu wenig Kontrollen, zu wenig Tierwohl

87 % einer repräsentativen Stichprobe aller Menschen in Österreich wollen Produkte kaufen, bei denen auf hohe Tierwohl-Standards geachtet wird [1]. Entsprechend ist auch auf jeder Verpackung von glücklichen Tieren, höchster Qualität oder Nachhaltigkeit zu lesen. Leider stecken dahinter meist nur geschickte Marketingstrategien der Hersteller, die Tiere selbst sehen weder grüne Wiesen, noch Sonnenschein. Durch die unglaubliche Vielzahl verschiedenster Label, ist es für Verbraucher:innen schwer, beim täglichen Einkauf einen Überblick über die Haltungsbedingungen hinter tierischen Produkten zu behalten. Zur schieren Menge an Siegeln, kommt noch das Problem der Überprüfbarkeit. Für Verbraucher:innen ist also unklar, welche Bedeutung hinter einem Siegel steckt und ob es unabhängig kontrolliert wird.

NGOs versuchen deshalb seit Jahren, aufzuklären, wie viel Tierwohl hinter jedem Label steckt. Doch das Ergebnis sind seitenlange Tabellen [2,3,4]. Wenig verwunderlich also, dass selbst bezüglich des bekannten AMA-Gütesiegels beim Großteil der Bevölkerung Verwirrung herrscht. Nur knapp 30 % der Befragten wissen, dass das AMA-Gütesiegel aktuell keine angemessenen Tierschutzkriterien berücksichtigt, sondern es sich vorrangig um ein Herkunftssiegel handelt [1].

Deutschland hat bereits eine einheitliche Haltungskennzeichnung eingeführt

Dass eine einheitliche Kennzeichnung möglich ist, zeigt Deutschland. Hier einigten sich Händler:innen 2019 auf eine 4-stufiges Haltungskennzeichnung. Das System ähnelt dem, das wir in Österreich von Eiern kennen und beurteilt die Tierwohl-Qualität des Produktes mit Stufen von ein bis vier [5]. Obwohl die Kennzeichnung in Deutschland freiwillig ist, wurde sie von fast allen großen Supermärkten umgesetzt. Bereits 2021 konnte im Vergleich zum Vorjahr eine Veränderung des Fleischangebotes festgestellt werden. Während 2020 noch über 69 % des Frischfleischangebotes aus der schlechtesten Haltungsform stammte, halbierte sich dieser Anteil 2021 auf unter 34 %. Zwar besteht noch immer der Großteil des Angebots, 89 %, aus Billigfleisch der schlechtesten beiden Kategorien, doch der positive Trend ist unwiderlegbar [7].

Standard-AMA-Fleisch enthält zu viel Tierleid für Deutsche Supermärkte

Die Haltungskennzeichnung in Deutschland hat also abermals gezeigt, wie weit Österreich in Sachen Tierwohl der Nutztiere dem Zahn der Zeit hinterher hinkt. Eine aktuelle Recherche ergab zudem, dass österreichisches AMA-Schweinefleisch nicht einmal alle Anforderungen der schlechtesten Stufe der deutschen Haltungskennzeichnung erfüllt [6]. Da die meisten deutschen Supermärkte Fleisch dieser Qualität bereits ausgelistet haben oder planen, bestehende Verträge auslaufen zu lassen, könnten damit künftig mindestens 90 % des österreichischen Schweinefleisches nicht mehr in den entsprechenden deutschen Geschäften verkauft werden [6].

[1] Gallup Institut. Meinungsumfrage: Lebensmittelkennzeichnung Tierhaltung. 2021. Download hier: https://www.tierschutz-austria.at/wp-content/uploads/2021/03/Umfrage_Tierschutz-Austria_Lebensmittelkennzeichnung-Tierhaltung_KEY_FACTS.pdf

[2] Global2000. Gütesiegel-Check. https://www.global2000.at/guetesiegel-check (aufgerufen: 06.2022)

[3] Tierschutz Ombusstelle Wien. Augen auf beim Schweinefleischkauf!. 2022. Download hier: https://www.tieranwalt.at/fxdata/tieranwalt/prod/media/files/2022/20220406_Einkaufsfuehrer-Schweinefleisch.pdf

[4] WWF. Der WWF Fleischratgeber. https://www.wwf.at/nachhaltig-leben/tipps-ratgeber/wwf-fleischratgeber/ (aufgerufen: 06.2022)

[5] Gesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung mbH. 2019. https://www.haltungsform.de/ (aufgerufen: 06.2022)

[6] Greenpeace. Österreichische Schweinehaltung zu schlecht für LIDL, ALDI und Co.?. 2022. Download hier: https://drive.google.com/file/d/1BywAyDX42L7P_QIN3weDVgsIHYczDgs-/view?usp=sharing

[7] Greenpeace. Supermarkt-Check III: Auslaufmodell Billigfleisch. 2021. Download hier:  https://www.greenpeace.de/publikationen/2021-10-gpd-agrar-supermarktcheck3-final_final.pdf

Zum Newsletter anmelden Newsletter schließen